Donnerstag, 20. Dezember 2012

Die LesArtigen 2.0 das sind:
Tjada, Tanya, Tori, Karl, Konrad, Clara, Cora, Christhin, Ranjo, Lukas und Sebastian.

Wir treffen uns seit Anfang 2012 regelmäßig im LesArt, dem Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur. Angelehnt an diesen Ort und an das Web 2.0, welches mehr Partizipation und Interaktivität verspricht, haben wir uns die LesArtigen 2.0 genannt. Man könnte uns als eine Gruppe von coolen, dynamischen, literaturinteressierten Jugendlichen beschreiben.

In diesem Jahr haben wir unter dem Projekttitel "Zwiegepräche zwischen den Zeilen" die nominierten Bücher des Deutschen Jugendliteraturpreises 2012 gelesen und literarisch geprüft. Das Projekt wurde vom Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung gefördert. Die Ergebnisse unserer Arbeit präsentierten wir in interaktiven Buchvorstellungen. Außerdem tauschten wir uns mit der Jugendliteraturpreisjury Spandau aus, besuchten den Berlin-Verlag und die Leipziger Buchmesse.


Zwiegespräche zwischen den Zeilen
Wir haben uns im vergangenen Jahr mit den nominierten Büchern des Deutschen Jugendliteraturpreises 2012 beschäftigt. Dies ist der einzige staatlich geförderte Preis für Literatur und wird vom Bundesministerium für
„Familie, Senioren, Frauen und Jugend“ einmal im Jahr auf der Frankfurter Buchmesse vergeben. Die Nominierungen werden im März auf der Leipziger Buchmesse bekannt gegeben, die wir 2012 auch besucht haben.
Das Ziel des Preises ist es Jugendliche zur „Begegnung und Auseinandersetzung mit Literatur anzuregen“ und die „Öffentlichkeit auf wichtige Neuerscheinungen und Entwicklungen der Kinder- und Jugendliteratur hinzuweisen“. Dies haben wir für unsere Projektarbeit aufgegriffen:
Als Gruppe haben wir die sechs Titel der Kritikerjury und die sechs Titel der Jugendjurys gelesen.
Zunächst haben wir diese Nominierungen als zwei Gruppen wahrgenommen. Am Ende des Jahres ist dies in den Hintergrund getreten.
Zum Ende des Jahren haben wir bei verschiedenen Veranstaltungen unsere Leseeindrücke und Favoriten anderen Jugendlichen und Erwachsenen vorgestellt.

Besuch auf der Leipziger Buchmesse 
Im März sind wir halb sitzend, halb stehend, eingequetscht zwischen Kostümierten zur Leipziger Buchmesse gefahren, um uns dort am Stand des Arbeitskreises für Jugendliteratur die Bücher der Nominierungsliste anzusehen.
Unserer ersten Eindrücke: das Cover, das Gewicht des Buches in der Hand. der erste Satz, vielleicht auch ein zweiter, dritter, ein Absatz, eine Seite, ein erstes Kapitel, der Klappentext, die Jurybegründung. Alle Bücher haben wir in die Hand genommen, bei einigen sind wir gleich hängen geblieben, einige haben wir schnell wieder ins Regal gestellt.
Von diesen ersten Eindrücken ausgehend haben wir später in Berlin weiter gearbeitet .
Man kann sagen, dass die Cover und die ersten Sätze, die uns in Leipzig schon gut gefallen haben, später auch die Favoriten unserer Gruppe waren.
Unsere Kriterien
Das Cover, der erste Satz und der erste Eindruck sind für uns wichtige Kriterien. "Ich lese keine Bücher, die hässlich sind" - einer von uns hat es gesagt, alle können zustimmen.
Bei unseren Treffen haben wir verschiedene Les-Arten erprobt, kritisch, dicht am Text, manchmal auch abschweifend oder einfach nur drauflos diskutiert, die Bücher nach einem Bauchgefühl eingeschätzt. Dass Bauchgefühl zeigt oft die richtige Richtung an, für die Begründungen haben wir uns Anhaltpunkte und Kriterien überlegt, die ein gutes Buch für uns ausmachen.
Zum Beispiel haben wir  uns gefragt: Erfahren wir etwas Neues aus dem Buch? Wie baut der Autor Spannung auf ? Welche Netze wirft er aus, um den Leser zu fangen ? Welche Perspektiven gibt es? Wer erzählt? Wie verläuft der rote Faden? Gibt es Wörter, Begriffe, Sätze, die immer wiederkehren? Sind es Symbole? Metaphern? Welche Zeiten spielen eine Rolle? Welches ist die Klammer, die alles zusammenhält? Zu welchem Genre gehört das Buch? Ist die Geschichte und der Sprachstil neu für uns? Welche Motive kommen darin vor? usw.
Und was kann man über ein Buch erfahren, ohne überhaupt den Inhalt zu beachten: Schreibt ein Autor, eine Autorin?  Ist es eine Übersetzung oder ein Original? Wann ist das Buch erschienen? Wie sieht es aus?  Wieviele Seiten hat der Roman? Gibt es eine Fortsetzung? Was steht im Klappentext? Ist es für einen Preis nominiert?

Die auf dem Foto zu sehenden Gegenstände stehen symbolisch für einige unserer Kriterien. Das Bild zeigt eine der Arbeitsweisen, die wir im vergangenen Jahr ausprobiert haben. Vor dem Lesen der DJLP-Nominierungen saßen wir um einen ähnlichen Tisch und haben zusammengetragen, für welche literarischen Kriterien diese und weitere Gegenstände stehen könnten. Im Verlauf unserer Diskussionen um die gelesenen Bücher, haben wir immer wieder geprüft, welche Kriterien uns bei der der Beurteilung des
jeweilige Buch wichtig sind.



Buchpräsentationen
Ab November haben wir unsere Favoriten der zwei Nominierungslisten anderen Jugendlichen und Erwachsene vorgestellt.
In kleinen Gruppen haben wir drei Veranstaltungen in Bibliotheken und im Haus von LesArt durchgeführt: ein literarisches Frühstück für eine Schulklasse in einer Bibliothek , ein Buchvorstellung im Rahmen des nationalen Vorlesetags in den Räumen von LesArt und eine weitere interaktive Buchvorstellung in einer Schule.



Gemeinsam haben wir bei einem offenen Abend im Literatur-Forum im Brecht Haus uns, unsere Herangehensweisen, unsere Favoriten und unsere Leseeindrücke Erwachsenen und Jugendlichen vorgestellt.
Im Mittelpunkt der Veranstaltungen standen die Bücher Der Märchenerzähler von Antonia Michaelis, Die Zeit der Wunder von Anne-Laure Bondoux und Vango von Timothée de Fombell. Hier eine Kurzfassung unserer Einschätzung der Bücher, die bei den Veranstaltungen durch Vorlesen, Gespräch und Diskussion begründet wurde.
Die Wochenzeitung Der Freitag besuchte unsere Veranstaltung und berichtete.



Unsere Meinung ist ...


Der Märchenerzähler
Antonia Michaelis
Verlag Friedrich Oetinger
Inhaltsangabe des Verlags
Jurybegründung Jugendjury DJLP 2012







„Erst später, viel später, erst zu spät würde Anna begreifen, dass dieses Märchen tödlich war.“

 Der Märchenerzähler von Antonia Michaelis, der 2012 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde, handelt von Anna Lehmann, einer 17-jährigen Abiturientin aus Greifswald an der Ostsee. Durch einen Zufall lernt sie Abel kennen, einen zwielichtigen Außenseiter aus Annas Schule. Doch Anna entdeckt Abels verborgene Seite; Er ist der Märchenerzähler und das Märchen, das er seiner Schwester Micha erzählt, ist außergewöhnlich, blutig und zugleich rührend.

Bereits das ansprechende Cover hat uns zum Lesen dieses Buches bewegt. Das Besondere dieses Covers ist, dass vom Schutzumschlag zum Hardcover Gegenständen und Personen verschwinden, sie nicht mehr abgebildet werden. Das sich damit auftuenden Rätsel ist es, das das Buch für uns interessant machte. Unsere Erwartung einer spannenden Geschichte wurde nicht enttäuscht: Mit diesem Jugendroman gelingt der Autorin die Verwebung von drei Genres: dem Märchen, dem Krimi und der Liebesgeschichte. Diese Verwebung wird besonders in Abels Charakter deutlich, Er ist ein begnadeter Märchenerzähler, mysteriös und verschwiegen wie ein Krimineller, kann aber auch so einfühlsam wie ein Liebhaber sein.  

Die sich zwischen Anna und Abel entwickelnde Liebesgeschichte lässt sich schön lesen, ist allerdings vorhersehbar. In jeder Liebesgeschichte ist es schließlich so, dass zwei Menschen aus unterschiedlichen Verhältnissen zusammenfinden. So entdeckt Anna, das Mädchen aus einer gutbürgerlichen Familie, gemeinsam mit dem Leser die Welt außerhalb ihrer „Seifenblase“, die raue Seite der Gesellschaft. Gerade dafür steht Abel: Er ist täglich mit Drogenhandel und Prostitution konfrontiert, hat Probleme mit dem Jugendamt und kümmert sich dennoch liebevoll um seine Schwester. Durch ihn erkennt Anna andere Perspektiven des Seins und erlebt ihre erste Liebe.

Doch Anna überlegt, ob ihre Liebe zu Abel moralisch vertretbar ist. Und der Leser überlegt bis zum Ende, ob Abel der Täter der ungeklärten Mordfälle sein könnte.
Es ist der Krimi, der die Spannung bis zur letzten Seite aufrecht erhält und den Leser praktisch zum Weiterlesen zwingt. Dabei wird man durch falsche Fährten und Nebenschauplätze in die Irre geführt.

Das Märchen hingegen leitet durch die Geschichte und hilft dem Leser, Zusammenhänge zu verstehen, nimmt sie aber teilweise auch vorweg. Es macht beinahe die Hälfte des Romans aus und sein Ende ist nicht vorherzusehen. Dabei stellt das Märchen eine fiktive Abbildung der Realität dar. Es bestehen deutliche Parallelen zwischen den beiden Welten. So wird z.B. jedem Protagonist ein Wesen der Märchenwelt zugeordnet. Während Abel in der realen Welt gleich mehrere Identitäten in sich zu vereinen scheint, wird er auch im Märchen von zwei Tieren dargestellt: Der Seelöwe ist der Helfer in Not für seine kleine Schwester und der Wolf taucht erst in den düsteren Passagen des Märchens auf. Anna ist nicht sicher, ob sie dem Wolf in Abel trauen kann, und dadurch wird auch der Leser verunsichert. Hierbei wird besonders deutlich, dass es Annas Gedanken sind, die durch das Buch führen. Der Leser denkt, erlebt und entdeckt mit ihr.

Die Sprache trägt zum Leseerlebnis bei: Sie ist gespickt mit zahlreichen Symbolen, wirkt anschaulich und dennoch realitätsnah. So spielt die gesamte Erzählung im Winter, was die typische, dunkle Kriminalromanatmosphäre schafft. Bestimmte florale Motive werden mit Blut und Tod verbunden. Beispielsweise stehen die Buschwindröschen für die Vergänglichkeit des Lebens, da sie ein Grab im Buchenwald markieren.

Ein uns fremdes, aber faszinierendes Symbol ist die melancholische Musik Leonard Cohens, die Personen einer bestimmten Generation im Roman miteinander verbindet, auch wenn uns selbst die Musik anfangs unbekannt war. Im Nachhinein wird die Wirkung der Musikzitate deutlich, denn sie untermalen die trübsinnige, schwermütige Stimmung einiger Textstellen.

Der Märchenerzähler ist für unsere Gruppe ein Buch wie kein zweites, das durch feinsinnige Vernetzung der Handlungsstränge, sowie eine gewählte, ausdrucksstarke Sprache besticht - in jedem Fall preiswürdig und lesenswert.





Zeit der Wunder
Anne-Laure Bondoux
Übersetzt von Maja von Vogel
Carlsen Verlag
Webseite der Autorin zum Buch
Inhaltsangabe des Verlags
Jurybegründung Kritikerjury DJLP 2012









„Ich heiße Blaise Fortune und ich bin Bürger der Französischen Republik. Das ist die reine Wahrheit.“
Der junge KoumaÏl ist gerade einmal sieben Jahre alt als er in den 1990er Jahren wie tausende andere Menschen vor den Wirren des ersten Kaukasuskonflikts aus seiner Heimat flieht. Immer an seiner Seite ist seine Ziehmutter Gloria. Gemeinsam flüchten sie vor dem Krieg, ihr großes Ziel vor Augen: am Ende im Land der  Menschenrechte – Frankreich – anzukommen.
Anne-Laure Bondoux zeigt in ihrem Roman „Die Zeit der Wunder“ die Geschehnisse durch die unschuldige und optimistische Sichtweise KoumaÏls. Sie schafft es die Grausamkeiten des Krieges und die Widrigkeiten der Flucht darzustellen, ohne die emotionalen Aspekte ihrer Geschichte zu überziehen, oder wie häufig bei diesem Thema unnötig kitschig oder brutal zu werden. So behält KoumaÏl immer eine positive Sichtweise auf die Geschehnisse: „Wenn die Füße wehtun, stellt man sich einfach vor, sie gehören jemand anders, und beachten sie gar nicht. Denn die Füße eines anderen können einem schließlich nicht wehtun.“ Gleichzeitig bleiben bestimmte Dinge ungesagt, die der junge KoumaÏl nicht versteht oder nicht bewusst mitbekommt, sodass es dem Leser überlassen ist, eigene Bilder zu entwickeln.
Die kindliche Perspektive ist bestimmend für die Stilmittel, derer sich die Autorin bedient.
Es ist Winter. Ich bin acht Jahre alt.“ [...] „Nun bin ich zehn Jahre alt, habe ein gebrochenes Herz, blutige Füße, einen leeren Magen und breche mal wieder mit Gloria und unserem Marschgepäck ins Ungewisse auf[...].“
Diese wiederkehrenden Formulierungen bilden einen Rahmen, an dem der Leser sich festhalten kann und sie verdeutlichen die verschiedenen Stufen von KoumaÏls Entwicklung. Des weiteren fassen sie Geschehnisse der vorherigen Kapitel zusammen. Die Autorin benutzt KoumaÏls Altersangaben als Gerüst der Geschichte.

Auf ihrer Flucht nach Frankreich führen KoumaÏl und Gloria lediglich ein Schafsfell, ein Radio ohne Batterien, eine Geige ohne Seiten, einen grünen Atlas, einen Samowar und eine geheimnisvolle Box mit sich, deren Inhalt Gloria vor KoumaÏl verheimlicht. All diese Gegenstände haben für die Protagonisten einen hohen emotionalen Wert, deren Geschichten sich als roter Faden durch den ganzen Roman ziehen. So verfolgt KoumaÏl die Länder, die er durchquert hat, auf den Seiten seines grünen Atlas und verbindet den Geruch des Tees aus dem Samowar mit seiner Ziehmutter Gloria. Dies führt zu einer stärkeren Authentizität des Charakters KoumaÏl.
Auf ihrer französischenWebsite zeigt Anne-Laure Bondoux Bilder zu verschiedenen Stationen, welche sie zu ihrem Buch inspirierten und auf denen sie ihre Geschichte aufgebaut hat. So findet man dort neben der Fluchtroute KoumaÏls auch ein Bild einer Müllhalde, welche die Autorin als Vorbild für die Halde nahm, auf der KoumaÏl und Gloria eine Zeitlang gearbeitet haben.
Durch die realitätsnahe Darstellung von KoumaÏls Gefühlen und Betrachtungsweisen, sowie durch die verbindenden Stilelemente kann sich der Leser leicht in KoumaÏl hineinversetzen. Einerseits überzeugt der Roman mit seiner Themendarstellung, andererseits mit seiner besonderen Sprachwahl. Deswegen finden wir, dass die Autorin Anne-Laure Bondoux mit „Die Zeit der Wunder“ eine neuartige und unserer Meinung nach preiswürdige Betrachtung eines flüchtenden Kindes geschaffen hat.






Vango
Zwischen Himmel und Erde
Timothée de Fombelle

Übersetzt von Tobias Scheffel und Sabine Grebing
Gerstenberg Verlag
Inhaltsangabe Verlag
Jurybegründung Kritikerjury DJLP 2012



„Er hörte seinen eigenen Atem. Er dachte an das Leben, das ihn hergeführt hatte. Ausnahmsweise einmal hatte er keine Angst.“
Timothée de Fombelle erzählt in seinem neuen Roman „Vango“ von dessen geheimnisumwitterter Identität sowie seiner abenteuerlichen Flucht rund um den Globus. Die wichtigen Stationen dieser Flucht finden sich bereits auf dem Cover, welches viele verschiedene Orte zeigt: Paris, ein Kloster, eine Vulkanlandschaft, ein Dorf, eine angedeutete Weltkarte, auf der die USA in den Vordergrund tritt.
Im Zentrum des Covers: Vango, dargestellt als schwarzer Schatten, der sich abseilt. Und ein Zeppelin, der ein Meer überquert. Der Zeppelin ist einer der im Buch vorkommenden modernen und für seine Zeit schnellen Fortbewegungsmittel. Im Zeppelin, Flugzeug, oder Automobil legen die Figuren im Roman in kürzester Zeit große Entfernungen hinter sich. Sie rasen für die damaligen Verhältnisse durch die Welt, der Roman spielt um 1930.
Ähnlich rasant ist der Erzählstil von Timothée de Fombelle. Schnelle Abfolgen, filmreife Schnitte, sich Satz für Satz steigernde Spannung, ein Ereignis folgt auf das Andere … Der Autor nimmt seine Leser mit dem ersten Satz in den Bann, der immer schneller lesend durch die zunächst etwas verwirrende Geschichte jagt. Verwirrend da Vangos Flucht nicht chronologisch geschrieben ist. Als Leser springt man mitten in die Geschehnisse hinein erfährt durch Rückblenden Stück für Stück immer mehr von ihm. So wird zum Beispiel in einigen Rückblenden Vangos Kindheit auf Sizilien geschildert.

Weitere Figuren haben ihre eigene Geschichte und eine eigene Verbindung zu Vango: die Schottin Ethel folgt ihm, weil sie ihn liebt, ein mysteriöser aber scheinbar mächtiger Russe lässt ihn verfolgen, aber das gibt dem Leser Rätsel auf, ein französischer Kriminalpolizist verfolgt ihn, weil er ihn für einen Mörder hält. Das alles vom Autor filmreif inszeniert. Um Spannung aufzubauen, legt er falsche Fährten aus: Dass wohl passendste Beispiel hierfür ist die Jagd der SS nach einem blinden Passagier auf dem „Graf Zeppelin“, von dem der Leser natürlich glaubt, es handle sich um Vango. Der Leser schwitzt und zittert mit Vango um seine Flucht. Erst in letzter Sekunde wird klar, dass eine ganz andere Person gesucht wird.
Vango ist ein gut geschriebenes Buch mit einer spannenden und überraschenden Geschichte, welche Kinoqualität hat und generationsübergreifend begeistert.
Das Cover verspricht ein Abenteuer und hält sein Versprechen. Es ist eines unserer Favoriten auf der Nominierungsliste für den DJLP 2012. Wir finden es sehr Schade, dass das Buch den Preis nicht gewonnen hat.
Wer aber die gesamte Geschichte erfahren will muss auch zum zweiten Band greifen, der nahtlos an den ersten anschließt und die Geschichte zu Ende erzählt (Vango – Prinz ohne Königreich).
Enttäuscht hat uns ....

iBoy
Kevin Brooks.
übersetzt von Uwe-Michael Gutzschhahn
dtv
Inhaltsangabe vom Verlag
Jurybegründung Kritikerjury DJLP 2012


Auf der Messe war iBoy unter den Büchern, die uns am meisten angesprochen haben.
Wir waren sehr überrascht, dass uns das Buch dann gar nicht gefallen hat.
Das hat uns gestört:
- die Werbung für Apple
- Geschichte kannten wir schon so ähnlich von Andreas Eschbach (Black*Out)
- der kopierte Wikipedia-Artikel
- Eigenzitate
- fachliche Unkorrektheit
- Handlungslücken und logische Fehler
- der Held konnte immer das, was er im Verlauf der Geschichte auch können musste. Er hat kein logisches Profil, innerhalb dessen er sich entwickelt.

Wir haben uns gefragt, warum das Buch nominiert wurde, da der Autor in den letzten Jahren schon viermal auf der Auswahlliste stand und für The Road of the Dead den Deutschen Jugendliteraturpreis 2009 gewonnen hat.
Die LesArtigen 2.0 machen 2013 weiter.
Wenn du Interesse an den LesArtigen 2.0 oder Fragen an uns hast, erreichst du uns über LesArt, das Berliner Zentrum für Kinder und Jugendliteratur.
Schick uns gerne eine Mail!
Die LesArtigen 2.0






 
 

Mittwoch, 19. Dezember 2012

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